BDEW Kongress 2022 – Energie ist systemfundamental
Wie kann die Energiewende endlich gelingen und Deutschland weniger abhängig von unberechenbaren Lieferanten für fossile Energie, wie Russland, werden? Beim diesjährigen Kongress des Bundesverbandes der Energie- und Wasser­wirtschaft in Berlin standen genau diese Fragen im Mittelpunkt. Philip Gutschke, Bereichsleiter Sales, Service, Marketing, und Armin Krause, Bereichsleiter Operations, waren für wattline vor Ort und haben auf dem Kongress die Interessen unserer 25.000 Mitglieder, welchen wir dauerhaft bessere Energiepreise verschaffen, vertreten.
„Energie ist systemfundamental“
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine historische Zäsur. Wir alle blicken mit Bestürzung und großer Sorge auf die Situation in der Ukraine. Leidtragender dieses Krieges ist in allererster Linie die ukrainische Bevölkerung. Die Energiewirtschaft tut alles, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit von fossilen Importen aus Russland schnellstmöglich zu reduzieren. Wir arbeiten dabei sehr eng mit der Bundesregierung zusammen, um vorbereitet zu sein, wenn es zu Engpässen bei den Gaslieferungen aus Russland kommen sollte. Vieles ist schon auf den Weg gebracht, um die Versorgungssicherheit zu stärken, und es bedarf an einigen Stellen noch intensiver Debatten über den richtigen Weg. Insgesamt aber ist die sehr gute Zusammenarbeit und der enge Austausch zwischen Branche und Politik in dieser Krisenzeit enorm hilfreich und unverzichtbar. Die Corona-Pandemie und die derzeitige Krise infolge des Krieges gegen die Ukraine zeigen zudem: Energie ist in unserer Gesellschaft nicht systemrelevant – sie ist regelrecht system-fundamental,
sagte BDEW-Präsidentin Dr. Marie-Luise Wolff zum Auftakt des BDEW Kongresses 2022 am 1. Juli in Berlin.
Reden heißt Treffen
Das zweitägige Kongressprogramm 2022 richtete sich an ausgewählte Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit Fokus auf die aktuelle Energie- und Klimapolitik sowie die Themen Elektromobilität und Wärmewende. 16 Themensessions behandelten einzelne Schwerpunkte, wie Finanzierungsmöglichkeiten für Energieversorgungsunternehmen oder der IT-Sicherheit.
Zu den Rednern des Kongresses gehörten unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, sowie Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
„Die anwesenden Expert:innen verschiedenster wirtschaftlicher Unternehmen waren voller Optimismus und Tatendrang, gemeinsam die Energiewende zu bewältigen und die gesetzten Klimaziele in Einklang mit Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit zu erreichen“, sagt Philip Gutschke.
„Energiepolitik ist Sicherheitspolitik“
„Wir haben uns zu lange und zu einseitig auf Energielieferungen aus Russland verlassen. Der Krieg zeigt auf brutale Weise: Energiepolitik ist eben nicht nur eine Frage des Preises. Energiepolitik ist Sicherheitspolitik", sagte Scholz auf dem Kongress und verdeutlichte die Bedeutung der Unabhängigkeit: „Wir müssen unabhängig werden von russischen Energieimporten, so schnell wie möglich, aber auch so sicher wie nötig. Wir müssen in der Lage sein, die Sanktionen, die wir verhängt haben und auch weiter verhängen, über einen längeren Zeitraum durchzuhalten."
Appell an die Politik
Die Mitglieder der BDEW, darunter auch wattline GmbH appellierten an die Politik regulatorische Hürden zu minimieren und der Wirtschaft mehr Vertrauen zu schenken. Der Wunsch ist, dass die notwendige Geschwindigkeit aufgenommen werden kann, um die gesetzten Ziele erreichen zu können.
Armin Krause verdeutlicht: „Vor allem in der jetzigen energiepolitischen Situation ist es wichtig, sich über die Energieversorgung der Zukunft auszutauschen und neue Ansätze zu diskutieren. Der BDEW Kongress in Berlin war hierfür die ideale Plattform für einen erkenntnisreichen und gewinnbringenden Austausch.“
Der BDEW-Kongress wird vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) veranstaltet und von EW Medien und Kongresse organisiert und findet jährlich unter einem jeweils aktuellen Motto statt.