Nur zehn Minuten zur Schnellladesäule

Berlin (energate) – Der Verkehrsausschuss im Bundestag will den Entwurf des Schnellladegesetzes (SchnellLG) weiter konkretisieren. Der entsprechende Änderungsantrag, datiert auf den 19. Mai, liegt energate vor. Am 20. Mai befasst sich der Bundestag erneut – und voraussichtlich abschließend – mit dem Gesetz. Damit will die Bundesregierung unter anderem den Bau von 1.000 Schnellladeparks fördern und eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland schaffen.

Neu im Entwurfstext sind beispielsweise Fristen für die Ladesäulenbauer, die in den Genuss einer staatlichen Förderung kommen wollen. Das Bundesverkehrsministerium “legt angemessene Zeitpunkte fest, bis zu denen der Auftragnehmer die Schnellladeinfrastruktur nach Vertragsabschluss fertiggestellt haben und für die Öffentlichkeit nutzbar machen muss”, heißt es da.

Alle zehn Minuten ein Schnellladepunkt

Der Ausschuss hat sich außerdem mit konkreteren Vorgaben zur Flächen- und Bedarfsdeckung befasst. Ein bundesweit flächendeckendes Angebot an Schnellladepunkten sei dann erreicht, wenn alle Strecken mit einem Batterieelektrofahrzeug “ohne erhebliche Umwege” zurückgelegt werden können. Konkret heißt es in dem Papier, dass ein Schnellladepunkt mit mindestens 150 kW Ladeleistung in circa zehn Minuten erreichbar sein sollte. Daraus ergebe sich im Fernverkehr ein Abstandskorridor von maximal 15 bis 30 Kilometern zwischen Schnellladestandorten.

Maximal fünf Minuten Wartezeit

Da ein Ladevorgang zehn bis derzeit noch 30 Minuten dauern könne, “verlangt die Verbraucherfreundlichkeit, dass grundsätzlich maximal fünf Minuten Wartezeit bis zum Start des Ladevorgangs entstehen”, so der Entwurf. In den Ferienmonaten und während der Stoßzeiten sollten es höchstens 15 Minuten sein. In puncto Standorte will der Verkehrsausschuss klarer formuliert haben, dass geförderte Schnellladeinfrastruktur kein reines Phänomen an Autobahnen sein soll. Auch “im ländlichen und suburbanen Raum oder auch innerorts” sind Säulen erwünscht. Für die anstehende Debatte im Bundestag sind laut Tagesordnung 30 Minuten vorgesehen.

Bildquelle: ABB

19.05.2021
Energiemarkt