SLP-Zähler: Bedeutung, Funktionsweise und Vorteile
Kurz und knapp
SLP-Zähler messen den Verbrauch von Energie anhand typischer Verbrauchsprofile – also Standardlastprofilen (SLP). Das Verbrauchsprofil gibt den Verbrauch pro Zeit wieder.
SLP-Zähler kommen bei KMU zum Einsatz, die einen niedrigen Energiebedarf haben. Dank der einfachen Handhabung bleibt der Verwaltungsaufwand gering.
Sie sind kostengünstiger als RLM-Zähler, da die automatische Übermittlung der Messwerte entfällt. Dadurch ist ihre Bauweise einfacher und die Zähler meist günstiger.
Was ist ein SLP-Zähler?
Ein SLP-Zähler (Standardlastprofil-Zähler) ist ein Strom- bzw. Gaszähler, der den Verbrauch von kleineren Kunden ohne registrierende Lastgangmessung (RLM) erfasst. Er basiert auf vordefinierten Lastprofilen, die den typischen Verbrauchsverlauf verschiedener Kundengruppen widerspiegeln.
Lastprofile sind statistische Modelle, die den typischen Energieverbrauch bestimmter Nutzergruppen abbilden. Sie basieren auf historischen Verbrauchsdaten und berücksichtigen Faktoren wie …
… Tageszeit,
Wochentage und
saisonale Schwankungen.
Energieversorger nutzen diese Profile, um den Verbrauch ihrer Kunden ohne Echtzeitmessung möglichst genau vorherzusagen und die Netzauslastung effizient zu steuern.
Die Bedeutung von SLP-Zählern liegt vor allem in der einfachen Verbrauchsabrechnung für Haushalte und kleinere Unternehmen. Auch SLP-Zähler messen den Verbrauch laufend, übermitteln die Werte jedoch nicht automatisch. Dadurch ist die Technik hier simpler als bei RLM-Zählern, wodurch die Geräte meist günstiger sind. Die Kosten variieren jedoch von Anbieter zu Anbieter.
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SLP-Zähler & Smart Meter
SLP-Zähler werden zunehmend durch intelligente Messsysteme (Smart Meter) ersetzt. Vor allem für Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh besteht seit 2025 eine gesetzliche Verpflichtung zur Umrüstung. Smart Meter bieten detaillierte Verbrauchsdaten in Echtzeit, ermöglichen eine präzisere Abrechnung und unterstützen Unternehmen dabei, Lastspitzen gezielt zu vermeiden.
Der Smart-Meter-Rollout wird von der Bundesnetzagentur und dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) geregelt. Ziel ist es, die Digitalisierung der Energiewirtschaft voranzutreiben und Netze effizienter zu steuern. Während SLP-Zähler weiterhin für kleinere Verbraucher genutzt werden, profitieren Unternehmen mit hohem Energiebedarf langfristig von der genaueren Verbrauchserfassung durch Smart Meter.
Gesetzliche Grundlagen
Standardlastprofile (SLP) werden vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) überprüft und angepasst. Die letzte Aktualisierung wurde 2025 durchgeführt. Sie dienen Energieversorgern als Berechnungsgrundlage für die benötigte Energiemenge ihrer SLP-Kunden und gewährleisten eine stabile Netzbewirtschaftung. Jedoch steht es den Versorgern frei, auch eigene Profile zu erstellen.
Durch die Standardisierung der Standardlastprofile wird sichergestellt, dass Energieanbieter und Netzbetreiber eine verlässliche Planungsgrundlage haben. Dies hilft, die Energieversorgung effizient zu organisieren und Engpässe oder Überkapazitäten zu vermeiden.

Wer ist SLP-Kunde?
SLP-Zähler werden hauptsächlich für sogenannte SLP-Kunden verwendet. Dazu zählen Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von weniger als 100.000 kWh Strom bzw. 1.500.000 kWh Gas sowie private Haushalte. Da der Energieverbrauch dieser Kundengruppen ein vorhersehbares Muster aufweist, genügt eine Berechnung anhand standardisierter Lastprofile.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen profitieren von SLP-Zählern, da sie eine einfache und kostengünstige Messmethode darstellen. Großverbraucher mit stark schwankendem Energiebedarf hingegen benötigen in der Regel RLM-Zähler.
Wie funktioniert die Abrechnung mit einem SLP-Zähler?
Die Abrechnung mit einem SLP-Zähler erfolgt nicht auf Basis kontinuierlich gemessener Verbrauchsdaten, sondern mithilfe von Standardlastprofilen. Energieversorger teilen Kunden in verschiedene Gruppen ein (z. B. Haushalte, Bäckereien oder Einzelhändler) und nutzen statistisch ermittelte Verbrauchsmuster, um den Energieverbrauch zu berechnen.
Auf dieser Grundlage werden monatliche Abschlagszahlungen festgelegt. Ein Mal jährlich wird der tatsächliche Verbrauch vom Zähler (meist manuell) abgelesen und mit den Abschlagszahlungen verglichen. Dabei entstehen meist entweder Rück- oder Nachzahlungen. Diese Methode spart Kosten, da keine aufwändige Messinfrastruktur erforderlich ist.
SLP-Zähler vs. RLM-Zähler: Wo liegt der Unterschied?
Während SLP-Kunden ihren Verbrauch auf Basis von Standardlastprofilen abrechnen, erfasst ein RLM-Zähler den Energieverbrauch viertelstündlich und sendet die Werte automatisch an den Energielieferanten. So entspricht die Rechnung immer dem Verbrauch. Diese detaillierte Messung ist für Unternehmen mit einem Verbrauch über 100.000 kWh (Strom) bzw. 1.500.000 kWh (Gas) vorgeschrieben, da sie eine genauere Abrechnung und bessere Steuerungsmöglichkeiten bietet.
Unternehmen mit hohem Energieverbrauch profitieren von RLM-Zählern, da sie Lastspitzen erkennen und gezielt optimieren können. Kleine Betriebe hingegen würden durch die zusätzlichen Kosten für den Messstellenbetrieb unnötig belastet.
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Fazit: Wer braucht einen SLP-Zähler?
SLP-Zähler sind für Haushalte und kleinere Gewerbebetriebe gedacht, deren Verbrauchsverhalten einem klaren Muster folgt. Sie sind meist kostengünstiger als RLM-Zähler, haben jedoch den Nachteil, dass kurzfristige Verbrauchsänderungen nicht exakt erfasst werden.
Häufige Fragen
Wie erkenne ich einen SLP-Zähler?
Ein SLP-Zähler lässt sich an der fehlenden Datenübertragungsfunktion erkennen. Er zeigt nur den aktuellen Zählerstand an und besitzt keine Schnittstelle zur Echtzeit-Datenübertragung. Meist sind es analoge oder einfache digitale Zähler, die einmal jährlich abgelesen werden.
Was ist SLP-Strom?
SLP-Strom bezeichnet Strom, dessen Verbrauch anhand eines Standardlastprofils berechnet wird. Dieses Profil basiert auf Durchschnittswerten bestimmter Kundengruppen und dient Energieversorgern zur Prognose und Abrechnung des Verbrauchs von Haushalten und kleinen Unternehmen.
Was ist der Wert von SLP?
Der SLP-Wert beschreibt den standardisierten Verbrauchsverlauf einer bestimmten Kundengruppe. Er dient Netzbetreibern als Grundlage für die Strombedarfsplanung und die Abrechnung von SLP-Kunden, ohne dass eine kontinuierliche Verbrauchsmessung erfolgt.
Wie überprüfe ich den Stromzähler?
Zur Überprüfung des Stromzählers sollte der aktuelle Zählerstand mit alten Abrechnungen verglichen werden. Falls der Verbrauch auffällig hoch ist, kann ein Test mit gezieltem Ein- und Ausschalten großer Verbraucher helfen, um die Messgenauigkeit zu überprüfen.
Welche Stromzählerarten gibt es?
Es gibt SLP-Zähler für Standardlastprofile, RLM-Zähler für Großverbraucher, intelligente Messsysteme (Smart Meter) mit Echtzeit-Datenübertragung und klassische analoge oder digitale Ferraris-Zähler, die nur den Gesamtverbrauch anzeigen.