Arbeitspreis Strom: Definition & Bedeutung

Der Arbeitspreis ist beim Strom die wichtigste Größe, wenn es darum geht, Stromkosten zu senken und verschiedene Stromtarife miteinander zu vergleichen. Wir zeigen auf, wie sich der Arbeitspreis zusammensetzt, worauf Sie bei der Wahl des Stromtarifs achten sollten und wie sich vor allem KMU bessere Strompreise sichern können.

Philip Gutschke
Bereichsleiter Energie­beschaffung

zuletzt aktualisiert: 19.05.2025

Kurz und knapp

Der Arbeitspreis wird oft auch als Verbrauchspreis bezeichnet. Er bezieht sich auf Ihren tatsächlichen Stromverbrauch und wird in Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) abgerechnet.

Im Arbeitspreis enthalten sind die Kosten für Beschaffung und Vertrieb der Energie, Netzentgelte, Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die Gewinnmarge des Stromanbieters.

Stromtarife setzen sich aus dem variablen Arbeitspreis und dem fixen Grundpreis zusammen. Je höher Ihr Stromverbrauch ist, desto wichtiger ist ein niedriger Arbeitspreis.

Was ist der Arbeitspreis bei Strom?

Der Arbeitspreis wird auch als Verbrauchspreis bezeichnet und ist der wichtigste Bestandteil Ihres Stromtarifs. Er wird in Eurocent pro Kilowattstunde (ct/kWh) angegeben und zeigt, wie viel Sie für eine verbrauchte Kilowattstunde Energie bezahlen müssen. Im Arbeitspreis enthalten sind die Kosten für:

  • Beschaffung, Transport und Vertrieb der Energie

  • Netzentgelte (unterschiedlich je nach Region)

  • gesetzliche Steuern, Abgaben und Umlagen

  • Gewinnmarge des Stromanbieters

Zusätzlich zum Arbeitspreis bezahlen Sie bei einem Stromtarif üblicherweise auch einen Grundpreis. Diese Grundgebühr dient dazu, die fixen Kosten des Stromanbieters abzudecken und ist der unveränderliche Preisbestandteil Ihres Stromtarifs.

Gegenüberstellung von Gas-Grundpreis und Arbeitspreis

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

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Wird der Arbeitspreis brutto oder netto angegeben?

Private Haushalte und Kleingewerbe bekommen den Strompreis, sowohl in Vergleichsportalen als auch auf der Stromrechnung, in brutto angegeben. In diesem Fall ist die Mehrwertsteuer (19 %) bereits im Strompreis enthalten. Anders sieht es für große Gewerbe- und Industrieunternehmen aus: Da diese die Mehrwertsteuer unter gewissen Voraussetzungen zurückfordern können, werden Tarife für Großkunden meist netto angegeben.

Worauf sollten Sie beim Arbeitspreis achten?

Wenn Sie verschiedene Stromtarife miteinander vergleichen, werden Sie feststellen, dass sich das Verhältnis vom Arbeitspreis zum Grundpreis der einzelnen Tarife und Anbieter stark unterscheiden kann. In der Regel lassen sich die Tarife grob in zwei Gruppen einteilen: Tarife mit einem günstigen Grundpreis, dafür aber einem höheren Arbeitspreis und Tarife, wo dieses Verhältnis genau umgekehrt ist. Wofür sollten Sie sich entscheiden?

Als Faustregel gilt: Je höher Ihr Stromverbrauch, umso wichtiger ist es, einen Tarif mit einem günstigen Arbeitspreis zu wählen.

Da Sie den Arbeitspreis pro verbrauchter Kilowattstunde Energie bezahlen, schlägt sich dieser mit jeder Kilowattstunde mehr entsprechend auf die Stromkosten nieder. Tarife mit einem günstigen Arbeitspreis besitzen meist einen höheren Grundpreis, der sich allerdings durch den hohen Stromverbrauch wieder relativiert.

Tarife mit einem günstigen Grundpreis und hohem Arbeitspreis eignen sich hingegen nur für private Haushalte oder Gewerbe mit sehr geringem Stromverbrauch. In diesen Fällen lohnt sich der günstige Grundpreis, da so wenige Kilowattstunden verbraucht werden, dass sich der Arbeitspreis nicht signifikant auf die Stromkosten auswirkt.

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Seit Anfang 2025 sind Stromanbieter dazu verpflichtet, mindestens einen dynamischen Stromtarif anzubieten. Bei diesen Tarifen passt sich die Höhe des Arbeitspreises an den Preis an, den der Strom zum Zeitpunkt des Verbrauchs an der Strombörse im Einkauf kostet. Diese Tarifart kann in manchen Fällen Kosten sparen, ist allerdings nicht für alle Verbraucher sinnvoll.

Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber: Dynamischer Stromtarif: Ersparnis oder Risiko?


Woher kommen die großen Unterschiede beim Arbeitspreis?

Bestimmte Abgaben und Umlagen auf Strom sind gesetzlich vorgeschrieben und daher unveränderlich. Die größten Unterschiede im Arbeitspreis entstehen hingegen durch die variablen Kosten für Beschaffung und Vertrieb der Energie, Netzentgelte sowie die individuelle Gewinnmarge des Stromanbieters.

Gerade Netzentgelte wirken sich je nach Region unterschiedlich stark auf den Strompreis aus – je nachdem, wie stark der Netzausbau dort bereits fortgeschritten ist.

Sie zahlen zu viel? Das können Sie tun!

Gerade KMU sehen sich bezüglich ihrer Stromkosten oft in einer ungünstigen Zwischenposition. Einerseits ist der Stromverbrauch zu gering, um sich für günstigere Großhandelspreise zu qualifizieren. Andererseits ist der Energiebedarf wiederum so hoch, dass sich die haushaltsüblichen Arbeitspreise besonders unangenehm auf die Energiekosten niederschlagen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen dabei helfen, bessere Strompreise für Ihr Unternehmen zu bekommen.

1. Vergleichen Sie immer wieder die verschiedenen Stromtarife

Der regelmäßige Vergleich unterschiedlicher Stromtarife und Energieanbieter ist zwar mühsam, aber notwendig, um bessere Strompreise für Ihr Unternehmen zu erhalten. Achten Sie beim Vergleichen der verschiedenen Tarife darauf, dass das Verhältnis vom Arbeitspreis zum Grundpreis Ihrem persönlichen Verbrauchsverhalten entspricht.

Eine Schwierigkeit beim Vergleichen von Stromtarifen liegt darin, dass die verschiedenen Leistungsbestandteile im Stromvertrag in Deutschland keiner einheitlichen Regelung unterliegen. Für den Tarifvergleich kann es sich daher lohnen, erfahrene Energieexperten zu Rate zu ziehen.

Als unabhängiger Energiedienstleister bewertet wattline einen Stromtarif danach, ob er genau zu Ihrem Verbrauchsverhalten passt und Sie dadurch bessere Strompreise bekommen können.

Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft profitieren dabei von unserer jahrelangen Expertise und detaillierten Kenntnissen des Energiemarkts.

2. Wechseln Sie regelmäßig den Stromtarif bzw. den -anbieter

In der Regel bezahlen Bestandskunden, die bereits seit vielen Jahren denselben Stromvertrag haben oder Kunden des örtlichen Grundversorgers sind, weit mehr für ihren Stromtarif als jene, die regelmäßig neue Verträge abschließen. Das liegt daran, dass die günstigeren Konditionen für Neukundenverträge in der Regel nach einem Jahr verfallen und Sie danach den üblichen Tarif bezahlen.

Auch, wenn Sie einen günstigen Tarif mit einem Arbeitspreis gefunden haben, der zu Ihrem Verbrauchsprofil und Unternehmen passt, sollten Sie weiterhin Stromtarife vergleichen und nach Ablauf der Vertragslaufzeit regelmäßig den Stromanbieter wechseln.

3. Sichern Sie sich bessere Strompreise mit einer Einkaufsgemeinschaft

Als KMU können Sie allein nicht von den günstigen Tarifen profitieren, die ein Industriebetrieb bekommen kann. Anders sieht das aus, wenn Sie einer Energie-Einkaufsgemeinschaft beitreten. Als Mitglied von wattline müssen Sie sich um keinen Aspekt des Energieeinkaufs mehr selbst kümmern. Wir bündeln das Energievolumen unserer Mitglieder und erreichen so eine einzigartige Position gegenüber den Energieanbietern.

Mit wattline zum dauerhaft besseren Arbeitspreis

Ab einem jährlichen Verbrauch von ca. 20.000 kWh können Sie bei wattline von günstigeren Tarifen für Gewerbestrom profitieren – mit einem Stromverbrauch von 100.000 kWh sogar von Tarifen für Industriestrom. Wir schließen jeden neuen Stromvertrag zum idealen Zeitpunkt ab und nicht erst dann, wenn Sie die Energie benötigen.

So sind Ihre Energiekosten vor unvorhersehbaren Preisexplosionen geschützt und Sie erhalten die notwendige Planungssicherheit, die Ihr Unternehmen braucht.

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Häufige Fragen

  • Was ist besser: Ein hoher Arbeits- oder Grundpreis bei Strom?

    Wenn Sie einen sehr hohen Energieverbrauch haben, ist es besser, wenn Sie einen höheren Grundpreis bezahlen und dafür mit einem niedrigen Arbeitspreis sparen können. Ist Ihr Energieverbrauch gering, empfiehlt sich ein Tarif mit niedrigem Grundpreis und einem höheren Arbeitspreis. Je weniger Strom Sie verbrauchen, desto weniger schlägt sich der höhere Arbeitspreis nieder.

  • Wie berechnet man den Arbeitspreis für Strom?

    Um zu berechnen, wie viel Sie für den Arbeitspreis in Ihrem Tarif bezahlen, multiplizieren Sie Ihre verbrauchten Kilowattstunden Strom mit dem Arbeitspreis, der in Ihrem Tarif festgelegt ist. Die Kosten für den Arbeitspreis werden in Eurocent pro Kilowattstunde (ct/kWh) angegeben.

  • Was ist ein guter Arbeitspreis für Energie?

    Was ein guter Arbeitspreis ist, hängt sehr stark von Ihrem Verbrauch und der aktuellen Marktlage ab. Entscheidend ist auch, ob Sie auf der Suche nach einem Tarif für einen Privathaushalt oder ein Unternehmen sind.

  • Sind Arbeitspreis und Verbrauchspreis dasselbe?

    Der Arbeitspreis bezieht sich direkt auf den konkreten Verbrauch und wird deshalb auch Verbrauchspreis genannt. Arbeitspreis und Verbrauchspreis sind somit Synonyme und bezeichnen genau dasselbe.